Welcher Coach schreibt sich heute NICHT das Attribut SYSTEMISCH auf die Fahnen?
In Kennenlern-Gesprächen in Unternehmen werde ich manchmal gefragt, was denn das „Systemische“ bei meinem Coaching wäre, – bzw. welche Aspekte des „Systemischen“ mir besonders wichtig sind.
Das Denken in Zusammenhängen, die Berücksichtigung des interaktionalen / organisationalen Kontextes in der individuellen Beratung, das Studium und die Relativierung der Wirklichkeitskonstruktionen („Frame of Reference“) meiner Klienten, etc. sind auch für mich nützliche Aspekte.
Die kontinuierliche Reflexion meiner eigenen Wirklichkeitskonstruktionen (nur möglich aus einer Metaperspektive) ist und bleibt für mich jedoch der wesentlichste Impuls meiner Auseinandersetzung mit systemischen Modellen und Theorien:
- Welche Wirklichkeitsbilder entstehen in mir im Kontakt mit Unternehmen und Klienten?
- Welche Bilder – gespeist aus unterschiedlichen Theorie- und Modell-Quellen – leiten mein Tun im Coaching?
- Welche Bildgenerierungsgewohnheiten habe ich („Lieblingsbilder“) und kann ich im Zweifel von ihnen absehen und ganz andere, auch mir fremde Bilder entstehen lassen?
- Gelingt es mir diese „systemische Haltung“ auch in anspruchsvollen professionellen Interaktionssituationen in mir lebendig zu halten?
- Kann ich von meinen eigenen Beziehungsgewohnheiten – als Teil meiner Gewohnheitswirklichkeiten – „absehen“ und bei Bedarf mir ungewohnte aber vielleicht zielführendere Beziehungen „stiften“?
Dieses „systemische“ Fragen und Haltungen sind mir – nicht nur in meiner Arbeit – wichtig.